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Co-Sponsoring: Christian VOLK bei der Alpen-Tour-Trophy

Bernhard Mollnhauer Allgemein

Anbei der Bricht von Christian

12. Alpentour-Trohpy – Der Vortag (02.06.10)

Morgen ist’s soweit, ich stehe am Start zur 12. Alpentour-Trophy in Schladming (AUS). Das Rennen führt über 4 Etappen mit jeweils ca. 60 km und 2000 HM. Für mich erst die zweite Etappenveranstaltung überhaupt, die erste war 2005 die Vulkanbike Extreme. Das Wetter lässt zu wünschen übrig, es hat mehrere Tage nur geregnet, es ist immer noch dran und mit Grauen denke ich an den Schinder(hannes) zurück. Auch die Tatsache, dass es sich bei dem Veranstalter um den gleichen handelt, wie bei der Crocodile Trophy in Australien, dem härtesten Etappenrennen der Welt, trägt nicht gerade zu meiner Beruhigung bei. Meine Startunterlagen habe ich eben abgeholt (Nr. 155), meine Freundin erhält fürs Supportfahrzeug die Nummer 8. Jetzt heißt’s Nudeln reinpfeifen und früh ins Bett

Alpentour-Trophy – 1. Etappe, 65 km/2300 Hm, (Hochwurzen 2x) (03.06.10)

Pünktlich zum Start hat es heute Morgen aufgehört zu regnen, trotzdem fahre ich in langen Klamotten, denn es ist sehr frisch. Direkt nach dem Startschuss geht es in den ersten langen Anstieg, keine Einführungsrunde, kein Warmfahren, nichts. Der Kurs ist wegen Schnees auf den Gipfeln abgeändert worden, es sind zwar 400 Hm weniger, dafür 2 km mehr zu fahren. Erst später merke ich, dass es zweimal über die selbe Runde geht. Für den Kopf absoluter Mist, denn man weiß nun genau, was einem noch bevorsteht. Der Boden ist so schlammig, dass wir mehrere Schiebepassagen zu bewältigen haben. An Stellen, die ich trotzdem als fahrbar erachte, lohnt es sich aber nicht aufzusteigen, denn kurze Zeit später würde man wieder einen schiebenden Leidensgenossen vor sich haben. Ich versuche in den Steigungen Kräfte zu sparen, aber der Puls will und will nicht runter gehen. In den Abfahrten stelle ich fest, dass mir die Erfahrung aus den XC-Rennen zugute kommt, ich kann viele Plätze gut machen, andere haben mit den verwurzelten und engen Trails so ihre Probleme. Ein Holländer vor mir schüttelt den Kopf über einen etwas ungestümen Fahrer, der bergab hinter ihm drängelt. „Der hat doch noch 3 Tage…“ sagt er zu mir. Recht hat er. Später muss ich ihn jedoch leider auch überholen, doch im Berg hat er mich schnell wieder. Nach 5:12 Std. komme ich auf Platz 16 in meiner Klasse (SK1) ins Ziel, muss aber sagen, für den zweiten Tag Morgen fühle ich mich fit.

Alpentour-Trophy – 2. Etappe, 62 km/2280 Hm, (Reiteralm) (04.06.10)

Auch heute Morgen ist das Wetter diesig aber trocken, daher gleiche Klamotten wie gestern: Kurz- und Langarmtrikot, Weste und lange Hose. Später bereue ich diese Wahl. Diesmal geht es nicht direkt nach oben, sondern auf den ersten 13 km mit nur zwei kleinen Spitzen nach Pichl. Ab hier erfolgt jedoch der lange Anstieg zur Reiteralm. Der klebrige Boden macht wahnsinnig und die vermeintliche Bergwertung ist gar nicht am Gipfel. Es geht endlos nach oben und wenn man denkt es geht nicht mehr, kommt von irgendwo… noch ein Anstieg her. Wir schieben über schlammige Skipisten, teilweise sieht man die Fahrer 50m oberhalb im Nebel verschwinden. Als es dann endlich in die Abfahrt geht, kommt auch die Sonne heraus.Bei KM 30 dann der nächste Anstieg und hier wird es richtig warm. Der Untergrund wechslt von schlammig zu extremem Schotter und ich fühle mich wie in der Sauna. Es hilft alles nichts, ich steige ab und ziehe das Langarmtrikot aus. Da es in keine Trikot- oder Westentasche passt, klemme ich es unter die Weste. Im Ziel werde ich es nicht mehr dabei haben. Bei KM 42 kommen wir wieder auf den gleichen Kurs wie vom Vortag und wieder weiß man genau, was noch blüht. Zu allem Überfluss fange ich mir 17 km vorm Ziel noch einen Platten ein und in den noch folgenden Abfahrten ist der Gegenwind so stark, dass man nicht rollen lassen kann. Das war nicht mein Tag. Völlig am Boden erreiche ich das Ziel nach 5:27 auf Platz 22. Von Motivation für Morgen keine Spur.

Alpentour-Trophy – 3. Etappe, 70 km/2300 Hm, (Ramsau) (05.06.10)

Heute also die Königsetappe. Kein Leichtes nach dieser Tortur gestern, aber ich habe danach ja 4 Teller Nudeln zu mir genommen, das dürfte genügend Energie bereitstellen. Und was soll ich sagen, es läuft gut! Wir haben spitzen Wetter, die Klamotten sind kurz, naja, die Zeit bis zum ersten Anstieg auch… Wieder geht es nach dem neutralisierten Start außerhalb von Schladming in den Berg. Diesmal habe ich das Höhenprofil nicht genau im Kopf, daher spare ich etwas. Ich komme vom Puls nun endlich sogar mal bergauf in den GA-Bereich runter, in den Abfahrten merke ich aber die beiden letzten Etappen in Schulter und Rücken. An der Türlwandhütte, gleichzeitig Ziel der Bergwertung, erwarten mich meine beiden „Supporter“ und feuern mich zusammen mit der lila Kuh an. Nach der langen Asphaltabfahrt bin ich plötzlich allein auf den Trails und habe knapp 20 wunderschöne wellige Kilometer durch die Ramsau vor mir, bevor ich wieder auf bekannte Pfade und den klebrigen Anstieg zur Reiteralm gelange. Gleiches Spiel wie in den letzten Tagen, aber man kann sich nun die Kraft exakt einteilen. Damit schaffe ich sogar die Königsetappe knapp unter 5 Stunden und lande auf Platz 16. Für Morgen bin ich also zuversichtlich.

Alpentour-Trophy – 4. Etappe, 52 km/2100 Hm, (Hauser Kaibling) (06.06.10)

Bald ist es geschafft! Nur noch 52 km trennen mich von meinem Ziel die Alpentour-Trophy komplett gefahren zu haben. Mit diesem Gedanken habe ich doch etwas Rückenwind. Aber das haben irgendwie alle und machen Tempo. Heute ist es wieder sehr warm und ich stelle fest, gestern einen Sonnenbrand an den Armen bekommen zu haben. Erst nach 25 km, mit deftigen Steigungen versehen, gehen wir in den Anstieg zum Hauser Kaibling. 1100 Hm am Stück, aber ich geb mein Bestes. Es funktioniert außerordentlich gut, dank Powergels und -riegel. Ich muss nie vom mittleren Blatt runter und kann auf den letzten 4 km vorm Gipfel meine bisherige Gruppe sprengen. Nach der Abfahrt verliere ich aber wieder einige Meter, weil ich mit einem Kettenklemmer anhalten muss. Ätzend! Das Profil versprach ab Km 42 noch einen Anstieg über 3 km, für den ich noch etwas Kraft spare. Nach einem heftigen Downhill aber, der mich zudem einmal vom Rad wirft, kommt bereits die Skipiste mit den letzten 2 Km runter ins Ziel. Ich habe den Anstieg als solchen also gar nicht wahrgenommen. Nach 3:18 Std. ist es dann soweit, ich beende die 12. Alpentour-Trophy nach insgesamt knapp 250 Km und 9000 Hm auf Platz 16 (SK1) im Gesamtklassement.

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