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Suhl im Thüringer Wald ist nun nicht gerade als Radsport-Hochburg bekannt. Viel öfter sind die Gewichtheber, die Volleyballerinnen und natürlich die schon mit olympischen Medaillen ausgezeichneten Wintersportler in den Schlagzeilen und damit im Blickpunkt der Leser der Zeitung »Freies Wort«, die seit Mitte Oktober zur Stimmabgabe aufgerufen hatte. Dass dann am Samstagabend im ehrwürdigen Haus der Philharmonie erstmals in der mittlerweile zehnjährigen Geschichte des Suhler Sportpreises ein Radsportler, ja sogar ein Mountainbiker ganz oben stehen würde, überraschte dann den Geehrten wohl am allermeisten.

Dieter Schmitt, Geschäftsführer der Suhler Verlagsgesellschaft und Herausgeber des »Freien Worts«, überreichte Tann im Beisein des Bürgermeisters Klaus Lamprecht und des Präsidenten des Suhler Sportbundes Gerhard Neukirchern den Pokal für den »Sportler des Jahres«: »Es kam schon sehr überraschend für mich, dass es zum ersten Platz bei der Wahl zum ‚Sportler des Jahres’ gereicht hat. Das Gefühl, dort oben auf dem Treppchen zu stehen, ist absolut bombastisch«, freute sich der 22-jährige Suhler René Tann über die gläserne Auszeichnung, »schließlich ist Suhl meine Heimat, ich wurde hier geboren. Da ist es doch umso schöner, wenn in dieser Stadt die eigenen sportlichen Leistungen auf diese Weise anerkannt werden.«

René Tann, seit Beginn seiner Karriere vor neun Jahren Mountainbiker im 1. Suhler MTB-Club, setzte sich in der Sportlerwahl gegen den Rodler Sascha Benecken (SV EG Suhl 48) und den Sportschützen Tino Mohaupt (FV SSZ Suhl) durch. »Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir diesen Erfolg möglich gemacht haben: der Bundeswehr, meinem Team DeBrink-Tentusscher und allen voran meiner Familie und meiner Freundin, die mich die ganze Saison über so tatkräftig und mental unterstützt haben«, sagte der 22-Jährige nach der Preisverleihung und fuhr fort: »Ich möchte mich aber auch ganz herzlich für den Rückhalt bei den Vereinen und den Lesern des ‚Freien Worts’ bedanken, die mich zu ihrem ‚Sportler des Jahres’ gewählt haben, was mich sehr, sehr stolz macht.«

René Tann, dessen Saison 2008 nur wenige Stunden später mit dem Flug zum ersten Trainingslager der Mountainbike-Nationalmannschaft auf der sonnigen Mittelmeerinsel Zypern begann, kann auf eine erfolgreiche Saison 2007zurückblicken, deren Höhepunkt der Titel des Deutschen Meisters in der U23-Klasse war. Wichtig natürlich auch der Gesamtsieg in der U23-Bundesliga, der ihm eine konstant gute Leistung über die ganze Saison bescheinigte. Dass er bereits in der Elite-Klasse Fuß gefasst hat, zeigte sein zweiter Platz beim Bundesliga-Rennen in Sundern-Hagen, das er lange Zeit angeführt hatte, ehe er kurz vor dem Ziel vom späteren Deutschen Elite-Meister Wolfram Kurschat abgefangen wurde, und sein fünfter Platz in der Gesamtwertung der Elite-Bundesliga.

Auf Zypern dreht Tann nun seit Montag seine ersten Trainingsrunden nach einer langen Saison, die erst mit den Militär-Weltmeisterschaften im Querfeldein in Polen Ende Oktober ihren Abschluss fand. Doch auch danach konnte der Südthüringer noch nicht wirklich Pause machen: ein mehrwöchiger Lehrgang an der Sportschule der Bundeswehr in Waren forderte noch einmal die ganze Athletik des Sportlers, der sich im kommenden Jahr ausschließlich mit der Elite messen darf: die »Schonzeit« in der U23-Klasse ist nun für den Suhler vorbei. »Aber ich freue mich auf das olympische Jahre 2008«, sagte Tann kurz vor seinem Abflug ins östliche Mittelmeer, wo die Temperaturen in diesen Tagen noch rund 20 Grad Celsius betragen. »Ideale Bedingungen«, schwärmt Tann denn auch von der Insel, auch wenn er gerne zu Hause wäre: »Skifahren in Suhl und Oberhof macht auch riesig Spaß und ist ebenfalls eine gute Vorbereitung auf die Mountainbike-Saison.«

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