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EPIC ISRAEL stage race (UCI S2 ), Majlen Müller sichert sich mit ihrer israelischen Partnerin 60 UCI Punkte mit dem 3. Platz in der Gesamtwertung !

Bernhard Mollnhauer Allgemein

Hier ist die Story von Majlen Müller über ihr kleines Abenteuer beim EPIC ISRAEL, einem UCI S2 Etappenrennen :

Gleich nach meinem letzten XCO Rennen der Saison in Remscheid war ich für 2 Wochen in Israel. Am 8 bis 10 Oktober fand im Kibbutz Dalia das Stage Race statt.

Die drei Tage mit 112, 107 & 68 km ist man jeweils im 2er Team angetreten. Meine Partnerin war Moran Tel-paz aus Israel.

Für mich war es das erste Mal, dass ich an einem Etappen Rennen wie diesem teil genommen habe. In Zypern 2013 waren die Distanzen deutlich kürzer.

Mit dem Sonnenaufgang starteten wir morgens um 6:30 Uhr in unsere Etappen. Am ersten Tag war die erste Startreihe mit den ganzen Frauen UCI Teams besetzt, ein Bild was uns gefiel. Darunter auch meine Partnerin Moran und ich, wir waren ziemlich motiviert wie jeder Andere auch.

Die Motivation hielt bis zu Kilometer 5,9 der ersten Etappe an. Platten, wir versuchten schnell zu handeln, aber mit schnell war da gar nichts. Mit unserem Pannenset konnten wir anscheinend nicht umgehen, wir schafften es nicht das Loch im Mantel zu stopfen. Nächster Schritt war also einen Schlauch einzuziehen, bevor ich meinen Schlauch aus der Tasche geholt habe hatte Moran ihren schon draußen. Im Teamwork war der Schlauch recht fix drin, Moran setzte ihre Luftpatrone an, doch leider ging die Luft nicht in den Reifen. Okay die Patrone war dahin, weiter ging es mit meiner Handpumpe, doch auch da tat sich nicht viel mit der Luft im Schlauch. Ich sagte Moran der Schlauch kann nicht dicht sein und wir zogen meinen Schlauch ein.

Da war ich mir sicher, dass jetzt alles schnell von der Hand geht, denn ich habe meinen Schlauch über Nacht getestet. Dass allerdings dann beim aufpumpen die Pumpe auch noch bricht war nicht in unserer Vorstellung was alles passieren könnte. In der Zeit waren Alle, auch die Langsamsten an uns vorbei. Das hieß wir konnten auch nach keiner Pumpe mehr fragen, das Schlussauto kam schon, doch auch das konnte/ durfte uns nicht helfen. Unser Glück war nur ein LKW Fahrer welcher einen Kompressor hatte. Und mein Glück war wohl auch, dass ich eine israelische Partnerin hatte, da es so bei Problemen oft einfacher war, dass sie in hebräisch mit den Leuten sprechen konnte.
 

Nach 24 Minuten stehen ging unser Rennen dann endlich richtig los, allerdings mussten wir weitere 3 Male stoppen, da der Schlauch immer wieder Luft verlor. Mit Vollgas zogen wir die ganzen 112km durch. Obwohl die 2te Etappe die härteste gewesen sein sollte war es für mich eindeutig die Erste. Ich habe mich also am ersten Tag gleich ordentlich abgeschossen. Am Ende der ersten Etappe war es der 4. Platz auf dem wir zusammen die Ziellinie überquerten.

Erst nach der Zeitanalyse waren wir doch zufrieden mit dem Tages Ergebnis, da nach Abzug der Pannenzeit eine ordentliche Zeit bei raus gekommen wäre. Aber hätte hätte Fahrradkette, wir konzentrierten uns auf die nächsten Etappen und auf die Platzierung im GC.

 

 

Mit unserem Platten nach 5.9 km waren wir tatsächlich nicht die Ersten, Johannes Bläsi schaffte es mit seinem israelischen Partner noch etwas früher. Das Positive an der Pannengeschichte war, dass wir all unser Unglück am ersten Tag verbrauchten und die nächsten Etappen Pannenfrei fuhren!
 

Die 2. Etappe war mit 107 km etwas kürzer, hatte allerding einige Höhenmeter mehr. Das hieß die Fahrzeit war noch länger. Während der ersten Etappe hatte ich bereits Ohren- und Kopfschmerzen. Die blieben bei der Zweiten glücklicher Weise aus, gegen Mitte der Etappe trat der Regen ein und für israelische Verhältnisse ein ordentlicher Regen. Dass ich den Regen mag und er mir gut tat wusste Moran und sah mir die Freude an. Der Haken daran war, dass der Sand/ Staub mit dem Regen zu Kleber wurde.

Die Räder drehten sich nicht mehr, wir befreiten das Rad mit den Händen grob von dem Zeug und versuchten weiter zu fahren. Leider ging das auch nicht mehr, so schrecklich hat sich bei mir noch nie eine Kette angehört. Da uns noch einige Kilometer bevor standen entschieden wir uns aus Sicherheit den Berg hoch zu schieben und dann den letzten Kilometer easy in die Feed Zone zu rollen. Eine gefühlte Flasche Öl auf die Kette und weiter ging die Fahrt. Die Stopps in der Feed Zone waren immer extrem schnell und reibungslos, da jeder Moran kannte und uns die Leute Alles brachten bzw. machten. Ich musste nur die Flasche abgeben und Iso oder Wasser sagen, 2 Sekunden später hatte ich meine volle Flasche zurück.
 

Wir lagen auf Podiumskurs bei der 2ten Etappe, da war die Motivation hoch. Im Ziel war es Platz 3 für uns.

Am Start der dritten Etappe hatten Moran und ich nur noch unseren Gesamtplatz im Auge. 23 Minuten Vorsprung auf Platz 4, wir gingen die Etappe recht zügig an, da es die Letzte und keine so lange Etappe mehr war. Bis zur ersten Feedzone bei Kilometer 20 lagen wir in Führung, wir verloren aber den Kontakt zu den Niederländerinnen (Anne Terpstra & Karen Brouwer) und Süd Afrikanerinnen (Mariske Strauss & Cherie Vale), als ich in der Feed Zone zum Flasche auffüllen halten musste, nachdem ich eine Flasche verlor.
 

Wir fuhren unser Tempo durch und 5km vor dem Ziel schauten wir uns um, Schock Moment, die Amerikanerinnen (Rebecca Rusch & Selena Jaeger) waren ca. 100 bis 200 Meter hinter uns. Wir lagen auch am dritten Tag auf Rang drei in der Tageswertung und daher war uns beiden ziemlich klar was zu tun war. Ich ging in Führung (bei den Flachpassagen war Moran meist in Führung) und wir holten alles raus was ging. Die Männer auf den Singletrails machten leider nicht gleich Platz nachdem ich auf Englisch drum bat, nach ein paar Worten auf hebräisch von Moran war die Spur dann frei.

Vollgas ging es in Richtung Ziel, wir konnten nicht mehr erkennen ob es die Amerikanerinnen oder andere Fahrer waren, daher galt es bis ins Ziel das Tempo ganz Oben zu halten. Im Ziel war die Freude groß, wir hatten es nicht nur geschafft das Team hinter uns zu lassen, sondern wir waren auch schneller wie Rebecca Rusch und wer sich etwas auskennt weiß wahrscheinlich was mit dem Namen anzufangen.

 

 

Das dritte Mal Platz drei gab es dann in der Gesamtwertung.

Das ganze Etappenrennen war ziemlich Kräfte raubend und jetzt hat es mich erwischt, zum Glück ist erstmal Offseason und eine Zwangstrainingspause lässt sich hinnehmen.

Majlen Müller, Team FujiBikes Rockets

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